Ihr kauft schon lange keine zucker- und zusatzstoffegeschwängerten Limos mehr, aber vermisst manchmal die vielen Geschmacksrichtungen und den Sprudel? Dann ist ein Ginger Bug vielleicht genau das Richtige für euch! Ein Ginger Bug sorgt für frische, sprudelnde Getränke ganz nach eurem Geschmack, die noch dazu probiotisch sind und eurer Darmflora gut tun. Das Ginger Bug Rezept für den Ansatz hat Finni Fit euch aufgeschrieben – genau wie die Vorgehensweise bei der Herstellung sprudelnder Getränke aus dem Ansatz und ein paar weitere Verwendungsmöglichkeiten.
Was den einen oder anderen an dem Rezept abschrecken mag: der Ginger Bug wird mit Zucker angesetzt. Allerdings wird dieser im Laufe des Fermentationsprozesses von Bakterienkulturen umgewandelt – unter anderem in Milchsäure und Kohlendioxid. Er dient also einem positiven Zweck!

Was es allerdings zu beachten gilt: Es findet während des Fermentationsprozesses eine Gärung statt, die dazu führen kann, dass Alkohol in geringen Mengen entsteht – ähnlich wie bei Kombucha. Daher die Empfehlung von Finni Fit: Kinder, Schwangere, alkoholabhängige Menschen und Menschen mit Leberproblemen sollten vom Ginger Bug Abstand nehmen.
Zutaten und Vorgehen beim Ansetzen des Ginger Bugs
Einen Ginger Bug herzustellen, erfolgt im Wesentlichen wie die Herstellung von Hefewasser. Der kleine, aber feine Unterschied liegt in der Zusammensetzung: Beim Hefewasser werden Früchte wie Äpfel, Pflaumen oder Erdbeeren genutzt; beim Ginger Bug kommt Ingwer zum Einsatz, der weder als Obst noch als Gemüse, sondern als Gewürzpflanze zählt – genau wie beispielsweise Kardamom oder Kurkuma.
Zutaten und Utensilien
- Ingwer – im besten Fall in Bio-Qualität
- Zucker
- Wasser – vorzugsweise gefiltert oder stilles Mineralwasser
Daneben wäre es nicht schlecht, wenn ihr die folgenden Utensilien zur Hand hättet: Messer, Schneidebrett, einen Löffel aus Holz oder Kunststoff, ein ausgekochtes Bügelverschlussglas zum Ansetzen des Ginger Bugs sowie gegebenenfalls ein Schälmesser.
Die Alternative zum Bügelverschlussglas ist es, ein reguläres Schraubglas zu nutzen – und dazu ein Tuch und ein Gummiband bereitzuhalten.


Ansatz
Sofern ihr euch für Ingwer in Bio-Qualität entschieden habt, ist es ausreichend, ihn abzuwaschen: auf der Schale befinden sich besonders viele gute Mikroben, die die Fermentation ankurbeln. Und Fermentation ist ja genau das, was wir wollen. Ingwer aus konventionellem Anbau sollte sicherheitshalber geschält und gewaschen werden. Die Erfolgschance auf die Fermentation ist dann allerdings auch geringer.
Schneidet den Ingwer im zweiten Schritt klein; hacken oder reiben funktioniert selbstverständlich auch.
Zu guter Letzt gebt ihr den Ingwer zusammen mit dem Zucker ins sterilisierte Glas und gießt es mit dem bereitgestellten Wasser auf, das ruhig Raumtemperatur haben darf. Anschließend ordentlich umrühren.
Was die Mengen anbelangt: Finni Fit hat mit je 3 Löffeln Zucker und Ingwer sowie ca. 300 ml Wasser gute Erfahrungen gemacht.
Alles erledigt? Dann gilt es nun, das Glas mit dem Bügelverschluss – jedoch ohne den Gummiring – zu verschließen. Habt ihr ein Schraubglas genutzt, deckt ihr dieses nur mit einem Tuch ab und spannt ein Gummi drumherum. Der Hintergrund: Durch die Fermentation entsteht Kohlensäure, die das Glas – sofern vollständig verschlossen – zum Platzen bringen kann. Das macht ’ne große Sauerei. Will keiner!
Wohl fühlt sich der Ginger Bug bei Raumtemperatur im Schatten, wo er bis zu seiner Reife für einige Tage verweilen darf – mit täglichen Mahlzeiten.
Füttern des Ginger Bugs
Der Ginger Bug ist fertig wenn er ordentlich sprudelt und sich Bläschen an der Oberfläche bilden. Das dauert, je nach Umgebungstemperatur und Qualität des Ingwers, 4 bis 6 Tage, kann sich aber auch über 10 Tage hinziehen. Bis es soweit ist, sollte der Ginger Bug alle 24 Stunden gefüttert werden, und zwar mit jeweils einem Esslöffel Ingwer und einem Esslöffel Zucker. Anschließend wieder mit einem Holz- oder Kunststofflöffel durchrühren. Löffel aus Metall könnten die Fermentation negativ beeinflussen.
Ein bisschen Vorsicht ist zudem geboten: Da natürlich Inhaltsstoffe zum Einsatz kommen, kann eine Fermentation stattfinden, muss aber nicht. Riecht der Ansatz unangenehm statt leicht säuerlich-fruchtig und etwas nach Hefe, solltet ihr ihn besser entsorgen und neu starten. Dasselbe gilt für den Fall, dass sich auf dem Ferment Schimmel bildet.
Einsatzmöglichkeiten
Habt ihr euren Ginger Bug zum Sprudeln gebracht, könnt ihr ihn dafür nutzen, sprudelnde, probiotische Getränke herzustellen. Das funktioniert im Grundrezept wie folgt:
- Gebt 50 ml abgeseihten Ginger Bug – also das Ferment ohne Ingwerstückchen -, 3 bis 4 Esslöffel Zucker und etwas Zitronensaft in eine saubere, bestenfalls sterilisierte 1 Liter Flasche und gießt sie mit einer Flüssigkeit eurer Wahl bis ca. 3 bis 4 Zentimeter unter den Verschluss auf.
- Bei der Flüssigkeit habt ihr die Qual der Wahl: ihr könnt einen fertigen oder eigens gepressten Fruchtsaft, abgekühlten Tee, Wasser oder gar eine Mischung aus allem nutzen. Selbst die Zugabe frischer Früchte und Kräuter ist möglich. Ganz nach eurem Geschmack!
- Erledigt? Dann gilt es nun, die Flasche für 3 bis 4 Tage verschlossen bei Zimmertemperatur – ohne direkte Sonneneinstrahlung – zu lagern und täglich ein Mal den Deckel zu öffnen, um zu sehen, ob sich bereits die für euch richtige Menge an Sprudel entwickelt hat. Außerdem soll das Öffnen der Flasche einem Zerbersten entgegenwirken.
- Die Lagerung des fertigen Getränks erfolgt im Kühlschrank – einerseits wegen der Haltbarkeit; andererseits, um die Gärung deutlich zu verlangsamen und damit der Entstehung von Alkohol vorzubeugen.
Neben der Herstellung einer eigenen Limonade oder gar eines Ginger Beers, könnt ihr den Ginger Bug Ansatz auch nutzen, um damit Brot zu backen. Eben genau, wie es mit selbst gemachtem Hefewasser funktioniert. Eine weitere Möglichkeit ist es, den Ginger Bug für eure Pflanzen und als Kompostbeschleuniger einzusetzen. Sofern ihr mehr darüber erfahren möchtet, klickt doch mal HIER rein…
Pflege des Ginger Bugs
Die Flüssigkeit, die ihr dem Ginger Bug Ansatz für eure Köstlichkeiten oder eure Pflanzen entnommen habt, könnt ihr einfach durch frisches gefiltertes oder stilles Mineralwasser ersetzen und den Ansatz im selben Atemzug mit etwas Zucker und Ingwer füttern.
Habt ihr den Ginger Bug dauerhaft im Einsatz, füttert ihr in einfach täglich weiter mit Ingwer und Zucker – und lasst ihn auch weiter an einem schattigen Platz bei Raumtemperatur verweilen.
Sofern ihr mit dem Ginger Bug eine Weile pausieren möchtet, könnt ihr ihn im Kühlschrank lagern. Es ist in diesem Fall ausreichend, ihn ein Mal pro Woche zu füttern, um ihn nach einer Weile bei Raumtemperatur zu reaktiveren.
Darüber hinaus könnt ihr den Ingwer auch ab und an austauschen. Dies erfolgt, indem ihr den Ginger Bug abseiht und in ein frisches, sterilisiertes Glas füllt. Anschließend einfach frischen Ingwer und Zucker zugeben. Fertig!
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