Eigentlich lief alles so gut… Die Anzuchterde habt ihr sterilisiert, um Trauermücken vorzubeugen, eure gezüchteten Pflänzchen mit Hefe gedüngt sowie zum Schutz auch damit besprüht. Und dann, auf einmal, findet ihr doch noch ein paar unliebsame Mitesser, Schmarotzer oder Pilze, die sich an eurer Ernte, Blättern oder Blümchen vergreifen. In einem solchen Akutfall gibt es allerdings auch Abhilfe: Neemöl gegen Blattläuse – und noch viel mehr, nämlich Käfer, Raupen, Läuse oder Spinnmilben, Trauermücken, Schnecken und Pilzkrankheiten wie Mehltau.
Dabei ist der entscheidende Vorteil von Neemöl gegenüber herkömmlichen Mitteln der Schädlingsbekämpfung, dass nützliche Insekten wie Bienen oder Marienkäfer von dem Öl weder vertrieben werden, noch davon Schaden nehmen. Dasselbe soll auch für Haustiere gelten.
Neemöl gegen Blattläuse & Co. – gewonnen aus dem Neembaum
Der Neem- oder Niembaum ist ursprünglich in Indien beheimatet – und mittlerweile auch in vielen anderen tropischen und subtropischen Gegenden der Erde zu finden. Und während speziell für die Gewinnung des Öls die Samen der Früchte des Neembaums eingesetzt werden, ist der Neembaum in Gänze ein kleiner ‚Wunderbaum‘ – in der Ayurveda- und Unani-Medizin.
Seit mehr als 4.000 Jahren werden in der Ayurveda- und Unani-Medizin sämtliche Bestandteile des Baumes für medizinische Zwecke eingesetzt, seien es die Früchte und Samen, das Öl, die Blätter, die Wurzeln oder die Rinde. So sollen die verschiedenen Bestandteile unter anderem dazu in der Lage sein, Windpocken, Fußpilz, Akne, Ekzeme und Geschwüre zu heilen, das Immunsystem zu stärken, durch Malaria verursachtes Fieber zu senken, die Behandlung von Diabetes, AIDS, Krebs und Herzkrankheiten zu unterstützen – und natürlich vor Schädlingen schützen. Letzteres nicht nur als natürlicher Dünger und natürliches Insektizid für Pflanzen, sondern auch zur Bekämpfung von Flöhen und Zecken, beispielsweise bei Haustieren.
Wie es aussieht lohnt es sich also, sich den Neembaum und das Neemöl noch einmal für etwaige andere Zwecke, als allein für die natürliche Schädlingsbekämpfung unter die Lupe zu nehmen…
Neemöl gegen Blattläuse & Co. So wird’s gemacht!
Um das Neemöl gegen Blattläuse & Co. einzusetzen, gibt es zwei Möglichkeiten.
Möglichkeit 1 besteht darin, das Neemöl bereits mit einem Emulgator versehen zu kaufen – und es gemäß Packungsbeilage in einer Sprühflasche mit Wasser zu mischen.
Möglichkeit 2 ist es, pures Neemöl zu kaufen – und selbst eine sprühfertige Mischung mit Wasser und einem Emulgator – Milch oder Sahne – herzustellen. Dabei dient die Milch bzw. Sahne dazu, das Öl mit dem Wasser zu verbinden. Anderenfalls würde das Öl auf der Wasseroberfläche schwimmen. Zur Herstellung eures natürlichen Insektizids benötigt ihr in diesem Fall:
500 ml Wasser • 100 ml Milch oder Sahne • 1 EL Neemöl • 1 Löffel • 1 Topf – und natürlich auch eine Sprühflasche…
Um die sprühfertige Mischung zu erhalten, erwärmt ihr die Milch oder Sahne zunächst kurz auf niedrigster Stufe auf dem Herd. Die Milch sollte lauwarm werden, nicht kochen und natürlich auch keine Haut bilden… Seid ihr so weit? Dann gebt nun den Esslöffel Neemöl hinzu und rührt eure Flüssigkeit so lange durch, bis sich das Öl vollständig mit der Milch bzw. mit der Sahne verbunden hat. Das kann zwei bis drei Minuten dauern.
Im letzten Schritt gilt es, eure ölige Lösung mit in die Sprühflasche zu geben, in der sich bereits die 500 ml Wasser befinden – und alles zusammen kurz durchzuschütteln. Fertig ist eure Neemöl-Lösung, die ihr nun zur Beseitigung von Ungeziefer und Pilzen auf euren Pflanzen nutzen könnt.
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Neemöl gegen Blattläuse & Co. So wird’s eingesetzt!
Um eure befallenen Pflanzen von Schädlingen und möglichen Pilzen wie Mehltau zu befreien, sprüht ihr die betroffenen Pflanzenstellen bestenfalls früh am Morgen mit eurer Neemöl-Mischung ein. Dies hat – insbesondere bei Schädlingen – den Zweck, dass über den Tag hinweg auch wirklich alle unliebsamen Gäste, die aus ihren Löchern kriechen, mit dem Insektizid in Kontakt kommen. Möglich ist es natürlich auch, eure Pflanzen sowohl morgens als auch am Abend mit der Neemöl-Mischung einzusprühen.
Das Vorgehen wiederholt ihr so lange, bis ihr Ungeziefer und Pilze losgeworden seid – und im besten Fall noch 2|3 Tage darüber hinaus. Ein bisschen Geduld müsst ihr hier allerdings mitbringen. Schließlich sterben die ungewollten Gäste durch die Ölmischung nicht unmittelbar ab. Stattdessen werden Häutungs- und Verpuppungsprozesse von Larven negativ beeinflusst, genauso wie das Fressverhalten und die Eiablage ausgewachsener Tierchen.
Beachten solltet ihr außerdem, das Neemöl nicht bei starkem Sonnenschein einzusetzen, da dies bei euren Pflanzen zu Verbrennungen führen kann. Trocken sollte es außerdem sein. Bei Regen wird das Neemöl abgewaschen und kann damit nicht gründlich genug einwirken.
Und übrigens: Wenn ihr möchtet, könnt ihr das Neemöl auch in geringer Konzentration ins Gießwasser geben, um eure Pflanzen von innen heraus zu stärken und gegen Schädlinge resistent zu machen. Da das Spray nicht giftig ist, gelten die Anwendungsmöglichkeiten natürlich auch für die Anwendung im Haus oder der Wohnung. So kann es selbst bei Hausstaubmilben und Motten zum Einsatz kommen.
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