Obwohl Aluminium in der Natur vorkommt, soll bisher noch kein Organismus gefunden worden sein, der dieses Element für seine biologischen Funktionen benötigt. Im Gegenteil: Die Aufnahme von Aluminium – auch als Lebensmittelkontaktmaterial – soll sogar zu erheblichen Gesundheitsrisiken führen und schädliche Wirkungen auf das blutbildende System, das Nervensystem und die Knochen haben. Nicht umsonst ist es also sinnvoll, Deo ohne Aluminium zu nutzen und auch Alufolie sowie Töpfe, Geschirr und weitere Utensilien aus und mit Aluminium aus der Küche zu verbannen. An Stelle von Aluminium könnt ihr beispielsweise Wachstücher nutzen, um eure Lebensmittel frisch zu halten. Wie das funktioniert und vor allem wie ihr Wachstücher selber machen könnt, das zeigt euch Finni Fit.
Neben der gesundheits- und umweltfreundlichen Alternative zu Alufolie, stellen Wachstücher übrigens auch eine tolle Alternative zu Frischhaltefolie, Butterbrotpapier und Aufbewahrungsboxen aus Kunststoff dar. Sie halten Brot zudem länger frisch und können auch für den Einsatz im Gefrierschrank genutzt werden. Bienenwachs besitzt außerdem antimikrobielle Eigenschaften.
Wachstücher selber machen – Utensilien
Was ihr an Utensilien benötigt, ist nicht viel: Lediglich ein paar zurechtgeschnittene, gegebenenfalls zu Beuteln genähte und in jedem Fall gewaschene Baumwoll- oder Leinenstoffreste. Außerdem etwas Wachspastillen, einen Backpinsel, Backpapier und ein Backblech sowie eine Zickzack-Schere.
Veganer können statt auf Bienenwachs beispielsweise auf Raps-, Soja- oder Carnauberwachs zurückgreifen, die ebenfalls über antimikrobielle Eigenschaften verfügen. Etwas weicher werden die Tücher, wenn ihr zusätzlich noch etwas Kokosöl bereithaltet – unabhängig des eingesetzten Wachses.
Die Stoffreste solltet ihr übrigens ohne die Zugabe von Weichspüler waschen. Stattdessen könnt ihr als Bakterienkiller sehr gerne etwas Essig ins Weichspülerfach der Waschmaschine geben. Darüber hinaus ist es sinnvoll, das Bienenwachs vom Imker eures Vertrauens zu beziehen bzw. darauf zu achten, dass es sich beim Wachs – sei er von Bienen oder vegan – um ein Bio-Wachs handelt. Letzteres gilt insbesondere für den Fall, dass ihr auch fettige Lebensmittel wie Wurst oder Käse mit den Tüchern einschlagen möchtet.
Das Fett von Lebensmitteln soll dazu in der Lage sein, etwaige unerwünschte Inhaltsstoffe aus dem Wachs der Tücher zu lösen und per Kontakt auf die Lebensmittel zu übertragen. Zu den unerwünschten Inhaltsstoffen zählt beispielsweise Paraffin, wenn das reine Wachs durch Mineralölbestandteile gestreckt wird.
Und übrigens: Solltet ihr euch für Beutel entscheiden, braucht ihr nicht einmal eine Nähmaschine. Es reicht, mit einem einfachen Steppstich die Seiten eures Beutels mit ein bisschen Abstand zu den Seitenrändern und zum oberen Rand zuzunähen. Dabei sollte der Abstand jeweils gerade so breit sein, dass ihr sämtliche Ränder nach dem Wachsen noch mit einer Zickzack-Schere veredeln könnt.
Wachstücher selber machen – Vorgehen
Um eure eigenen Wachstücher und Beutel in den Händen halten zu können, geht ihr wie folgt vor:
- Backblech mit Backpapier auslegen.
- Zugeschnittene / genähte Stoffreste auf das Backblech legen; es funktionieren auch mehrere Lagen einzelner kleiner Stoffreste; größer Stoffreste, die ausgebreitet nicht aufs Backblech passen, könnt ihr passend machen, indem ihr sie faltet.
- Solltet ihr den Wunsch haben, die etwas geschmeidigeren Wachstücher und -beutel herzustellen, verteilt ihr mit dem Bäckerpinsel ein paar Tropfen Kokosöl an ein paar Stellen auf dem Stoff; ihn komplett damit einzustreichen, ist nicht erforderlich.
- Verteilt nun die Wachspastillen einigermaßen gleichmäßig über eure Stoffreste auf dem Backpapier und schiebt das Blech anschließend bei 80 °C Ober- und Unterhitze in den Ofen, bis all eure Wachspastillen geschmolzen sind. Das dauert nur ein paar Minuten. Als Richtwert: Für ein Tuch der Größe 40 cm x 40 cm benötigt ihr ca. 3 bis 4 Esslöffel Wachs.
- Ist das Wachs geschmolzen, muss es ziemlich zügig gehen: Nehmt das Backblech aus dem Ofen, verstreicht das Wachs noch einmal mit dem Pinsel gleichmäßig auf eurem Stoff, zieht ihn ab und lasst ihn trocknen.
- Das Trocknen funktioniert sowohl auf einem Wäscheständer als auch zwischen Daumen und Zeigefinger beider Hände: Der gewachste Stoff ist – vom Backblech abgezogen – in Minutenschnelle trocken. Da lohnt es sich aus Finni Fits Sicht fast nicht, einen Wäscheständer zu bemühen.
- Sind eure gewachsten Tücher und Beutel trocken? Habt ihr die verwachsten Beuteltaschen vorsichtig geöffnet und eure großen Tücher entfaltet? Dann könnt ihr eure Wachsstückchen nun noch veredeln, indem ihr die Ränder mit einer Zickzack-Schere zurechtschneidet. Darüber hinaus sollten Wachs und Zickzack-Schnitt verhindern, dass die Stoffe im Laufe der Zeit ausfransen.
Alles erledigt? Sehr gut! Dann hat Finni Fit noch ein paar zusätzliche Tipps für euch – und zwar auch für den Fall, dass ihr zu viel oder zu wenig Wachs genutzt oder noch Unregelmäßigkeiten in euren gewachsten Stoffen habt.
Wachstücher selber machen – Zusatztipps von Finni Fit
Unregelmäßigkeiten in den gewachsten Stoffen
Stellt ihr nach dem Trocknen der Stoffe fest, dass ihr 1 oder 2 Stellen übersehen habt, die noch nicht ordentlich mit Wachs durchtränkt sind – oder ist gerade in den Falten der kleingefalteten Stoffe nicht genügend Wachs angekommen, könnt ihr 2 Dinge tun:
- Tuch oder Beutel ausgebreitet zwischen 2 Lagen Backpapier legen und auf mittlerer Temperatur bügeln. Da das Backpapier kein Wachs aufnimmt, wird es sich an die Stellen verteilen, die beim Backen und Pinseln noch nicht genug Wachs abbekommen haben.
- Bleibt nach allem Bügeln noch immer eine wachsfreie Stoffstelle übrig, könnt ihr dort ein paar zusätzliche Wachspastillen zwischen 2 Lagen Backpapier einbügeln.
Stellt ihr fest, dass ihr zu viel Wachs genutzt habt, könnt ihr auch diesen Fehler einfach ausbügeln. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Legt dazu jeweils eine Lage Küchenpapier zwischen den Stoff und die beiden Backpapier-Lagen und heizt dem Wachs mit dem Eisen ordentlich ein. Das Küchenpapier wird das überschüssige Wachs aufsaugen.
Ein wenig komplexer ist die Situation, wenn ihr euch für Wachsbeutel entschieden habt. Nach dem Wachsen und Trocknen kann es durchaus passieren, dass sich das Wachs beim Öffnen der Beuteltasche ungleichmäßig auf den Innenseiten verteilt. Um diesen Umstand zu heilen, bügelt ihr den Beutel am besten noch einmal zwischen 2 Lagen Backpapier. Zusätzlich legt ihr ein Stück Backpapier in die Beuteltasche. Auf diese Weise verteilt sich das Wachs durchs Bügeln noch einmal besser – und zwar ohne die Tasche wieder zu verkleben.
Reinigung und Haltbarkeit von Wachstüchern und Wachsbeuteln
Eure Wachstücher und Wachsbeutel könnt ihr nach dem Einsatz mit lauwarmem Wasser abspülen und bei etwas hartnäckigeren Verschmutzungen auch ein mildes Spülmittel und eine weiche Bürste oder einen Küchenschwamm dafür nutzen. Heiß sollte das Wasser nicht sein, um das Schmelzen des Wachses zu verhindern.
Was die Haltbarkeit eurer Wachsstückchen anbelangt, ist diese fast unendlich. Schließlich könnt ihr abgenutzte Tücher und Beutel mit ein bisschen Wachs und einem Bügeleisen ganz einfach zu neuer Frische verhelfen. Entsorgen solltet ihr die Tücher allerdings, wenn euch darin etwas geschimmelt ist.
Grundsätzlich tabu ist es außerdem, rohes Fleisch und rohen Fisch in Wachstüchern oder Wachsbeuteln zu lagern. Die ausgetretenen Säfte müssten mit hoher Temperatur abgewaschen werden, um die Bildung von sehr widerstandsfähigen Bakterienkolonien von Fleisch und Fisch zu verhindern. Doch das ist bei Wachs ja leider nicht möglich.
Resteverwertung und Entsorgung
Habt ihr eure Wachstücher und Wachsbeutel so weit verschlissen, dass sie nicht mehr aufbereitet werden können, gebt ihr sie einfach in die Bio-Tonne. Dasselbe gilt selbstverständlich auch für die mit der Zickzack-Schere abgeschnittenen, gewachsten Tuch-Streifen, die von der Veredelung im letzten Schritt des Herstellungsprozesses übriggeblieben sind.
Die Alternative dazu ist es, sowohl die Reste aus der Herstellung als auch die abgenutzten Wachstücher und Wachsbeutel kleingeschnitten als Anzünder für Grill oder Kamin zu nutzen.
Im Notfall könnt ihr die gewachsten und kleingeschnittenen Stofffetzen übrigens auch als Docht in ein weiches Stück Butter oder Margarine stecken und anzünden. Fertig ist die Survival-Kerze!
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Zuletzt aktualisiert am 17. April 2023 von Finni Fit
Dies sind wirklich vorzügliche Tipps. Danke.
Liebe Kara 🤩, vielen ♡-lichen Dank für dein Kompliment. Das ist wirklich süß von dir! 💫